Dies ist Paris - Wie PSG seine eigenen Fans bekmpft 11FREUNDE

Eigentlich ist die Welt beim französischen Erstligisten Paris Saint-Germain derzeit in Ordnung. In der Liga eilt das Team von Laurent Blanc von Sieg zu Sieg, es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die vierte Meisterschaft in Folge unter Dach und Fach gebracht wird. Mit 24 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Monaco kann man sich schon auf andere Aufgaben konzentrieren. Zum Beispiel die Champions League. Heute Abend empfangen die Pariser den FC Chelsea zum Hinspiel im Achtelfinale.
Der Tote von 2010
Auf administrativer Ebene haben die Verantwortlichen momentan ebenfalls viel zu tun: es geht um einen Gerichtsprozess zwischen dem Verein und seinen ehemaligen Ultras. Gegenstand des Konflikts ist der Slogan „Ici c’est Paris“ (Dies ist Paris.). Und genau dieses Thema trübt den derzeitigen Erfolg.
Dieser Streit ist nicht der erste zwischen Verein und Fans: die katarische Investorengruppe, die den Verein im Jahr 2011 übernahm, hatte sich kurz nach Erwerb des Clubs als Ziel gesetzt, die schwelenden Konflikte zwischen den beiden größten Ultragruppen der Kurve, der rechtsextremen „Kop of Boulogne“ und den „Supras Auteuil“ beizulegen. Notfalls durch staatliche Intervention. Bei den Auseinandersetzungen zwischen den Fangruppen kam es im Jahr 2010 zu einem Todesfall, die Tragödie sorgte jedoch dafür, dass der Plan zur Befriedigung auf den Tribünen rasch in die Tat umgesetzt wurde. Der vorgelegte Sicherheitsplan umfasste Dauerkartenverbote, zufällige Sitzplatzzuteilung und generell höhere Sicherheitsmaßnahmen. Aus Protest gegen die strikten Maßnahmen lösten sich die „Supras Auteuil“ im selben Jahr auf.
„Ici c’est Paris“ gehört zu Paris wie der Eiffelturm und Zlatan
Doch die Gruppierung hinterließ ein schwieriges Erbe. Denn der Schlachtruf „Ici c’est Paris“ soll Anfang des Jahrtausends durch eben diese „Supras Auteuil“ ins Leben gerufen worden sein. Mittlerweile gehört er zu Paris wie der Eiffelturm oder Zlatan Ibrahimovic. Der Stadionsprecher bringt den Ruf vor jeder Partie, im Stadion prangt „Ici c’est Paris“ auf einem großen Banner unter dem Dach. Selbst außerhalb des Stadions kann man den Slogan sehen und hören, er begegnet einem auf Demonstrationen, in Rap-Songs – und in zahllosen Merchandise-Artikeln aus dem offiziellen Sortiment des Vereins.
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